Liebe Blogleserinnen, liebe Blogleser,

Die Hashtags #sommer und #sieg solltet ihr lieber schnell aus eurem Repertoire streichen, sie wurden vom IOC (Internationales Olympisches Komitee) verboten – Zumindest, wenn sie einen kommerziellen Zusammenhang zu der Olympiade 2016 herstellen. Verbote wie diese hat das IOC zu Genüge ausgesprochen. Wir wollen euch heute einen Einblick in Werbemethoden und den zum Teil skurrilen Richtlinien für die Olympiade 2016 geben.

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Seit knapp zwei Wochen treten die Weltspitzensportler in spannenden Wettkämpfen gegeneinander an. Sportbegeisterte Zuschauer auf der ganzen Welt sind im Olympia-Fieber und feuern ihre Sportler an. Bei Veranstaltungen wie dieser ist das Interesse der Unternehmen natürlich groß, auch ein Stückchen des sportlichen Geistes der Olympiade 2016 abzufangen. Doch um mit der Olympiade 2016 werben zu dürfen, muss man schon zu den besonders Privilegierten gehören: Nur elf Konzerne dürfen sich als „Worldwide Olympics Partners“ bezeichnen, zu diesen gehören zum Beispiel Coca-Cola, McDonald’s oder Samsung. Diese Unternehmen dürfen im Zeitraum von 2013 bis 2016 offiziell mit der Olympiade werben. Zudem gibt es noch eine Hand voll anderer Sponsorenverträge, die unterschiedliche Werberechte haben.

 

Kreatives Ambush Marketing?

Wer keine schlappen 100 Mio Euro für ein Olympia-Sponsoring hinblättern und trotzdem von Glanz und Gloria der Wettkämpfe profitieren möchte, könnte auf Ambush Marketing zurückgreifen. Unter Ambush Marketing versteht man Marketing, das darauf abzielt, die positiven Werbeeffekte einer Großveranstaltung zu nutzen, ohne selbst offizieller Partner zu sein. So hat es beispielsweise Nike bei der Fußball Weltmeisterschaft 1994 gehandhabt: Zum Finale hat der Sportartikelhersteller 70.000 Baseballcaps mit dem Nike-Logo in den brasilianischen Nationalfarben an die Fans verteilt, die ihr kostenloses Fan-Accessoire natürlich gerne im Stadion getragen haben und dem Konzern damit mit minimalem Kostenaufwand einen extremen Werbeeffekt beschert haben.

Natürlich sollte man bei solchen Aktionen sehr genau Bescheid wissen, was legal ist, und was nicht. Und hier sind die Grenzen oft sehr penibel gesetzt.

 

Skurrile Hashtag Verbote

In Zeiten, in denen Social Media das Netz regiert und sich Inhalte unkontrolliert in Sekundenschnelle in der ganzen Welt verbreiten, hat das IOC natürlich auch die sozialen Medien scharf reglementiert. Begriffe wie Rio2016, Rio, Sommer, Olympiade, Podest, Gold, Medaille, Deutsche Olympiamannschaft, etc. dürfen demnach nicht von Unternehmern oder Freiberuflern zu markenmäßigen und geschäftlichen Zwecken verwendet werden. Hier ein Beispiel: „Olympische Preise bei xy – Unsere Sommeraktion mit sportlichen Rabatten! #Rio“ wäre wohl untersagt.

Wörter wie Sommer, Medaille, … sind natürlich erlaubt, wenn sie keinen Zusammenhang zu der Olympiade suggerieren. Wörter wie olympisch oder Olympiade sind für Unternehmen grundsätzlich tabu, außer die Begriffe werden rein kommunikativ verwendet. Folgender Post wäre wohl erlaubt: „Gleich geht es in den frühen Feierabend… Gemeinsam feuert das Team von xy die deutschen Turner an! #Rio2016“

Sicher gibt es zahlreiche Unternehmen, die solche verbotenen Begriffe für das eigene Marketing verwenden und keinerlei Konsequenzen tragen. Man sollte jedoch bedenken: Auch die Mitbewerber haben ein Interesse an der Einhaltung der Regeln und schrecken im Zweifelsfall nicht davor zurück, einen Verstoß anzuzeigen.

 

Fotos und Filmaufnahmen sind streng reglementiert

In Rio vor Ort muss man ganz schön aufpassen, wo man da gerade einen Schnappschuss macht. Es gibt sogenannte „no picture areas“, in denen das Fotografieren unter anderem zum Schutz der Privatsphäre der Sportler verboten ist. Zudem ist es untersagt, Aufnahmen der Veranstaltung zu veröffentlichen, dies betrifft auch Privatpersonen und schließt natürlich die Nutzung von Live-Videos auf Facebook ein – zum Ärger vieler Fans.

 

Auch die Sportler haben strenge Auflagen

Nicht nur als Außenstehender ist man mit allerlei Regeln durch das IOC konfrontiert, auch die Sportler müssen ganz genau aufpassen, was sie wo und wann veröffentlichen. So lautet die Regel 40 der Olympischen Charta: “Kein Wettkampfteilnehmer, Trainer, Betreuer oder Funktionär darf seine Person, seinen Namen, sein Bild oder seine sportliche Leistung für Werbezwecke während der Olympischen Spiele einsetzen, außer dies wurde vom IOC genehmigt.” In der Praxis heißt das für die Sportler, dass selbst Erwähnungen eines genutzten Sportutensils in einem Facebookpost verboten sind. Zudem hat das IOC den offiziellen Start auf den 27. Juli und das Ende auf den 24. August gesetzt, sodass die strikten Verbote für die Sportler schon neun Tage vor der Eröffnungsfeier begannen und erst drei Tage nach der Schlussfeier enden.

 

Unser Fazit

Schade, dass das IOC durch ihre starken Reglementierungen dazu beiträgt, dass die Olympiade so intransparent und engstirnig wirkt. Wäre es vom Werbeeffekt nicht sehr viel positiver für das Sportereignis, wenn begeisterte Fans ihre persönlichen Eindrücke und Emotionen in Rio mit den Menschen teilen dürften? Wir sind gespannt, ob und welches Unternehmen sich traut, eine Ambush-Aktion zu starten!

 

Somit: Sei wer du bist, sei erfolgreich und gestalte dein Leben immer noch etwas besser.

Euer KMU-Team

Katja Hofmann

Bildschirmfoto 2015-08-02 um 10.29.25Neues Buch von Katja Hofmann: „Neue Unternehmer braucht das Land! Wie Sie wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung verbinden“ erschienen im Wiley Verlag. Weitere Infos und kostenlose Leseprobe hier

Die nächsten öffentlichen Auftritte von Katja Hofmann:

31. August 2016 in Zürich: „Marketing 2020 – wer langweilt fliegt raus“, Suisse Emex – Die größte Schweizer Marketingmesse, Messe Zürich

15. September 2016 in Mainz: „Marketing 2020 – wer langweilt fliegt raus“, Atrium Hotel Mainz

27. September 2016 in Leipzig: „Marketing 2020 – wer langweilt fliegt raus“, Ramada Hotel Leipzig

28. September 2016 in Erfurt: „Marketing 2020 – wer langweilt fliegt raus“, Victor’s Residenz Hotel Erfurt

Weitere Vortragstermine

Weitere Informationen: KMU- Konzepte mit Unternehmenserfolg, Katja Hofmann Marketingexpertin aus Stuttgart. Sie schreibt Bücher, entwickelt Seminare und ist gefragte Referentin für Zukunfts- und Unternehmensentwicklung. Der SWR bezeichnet sie als Expertin für sinnstiftendes Marketing. Die KMU-Hofmann ist der einzige auf Corporate Social Responsibility (unternehmerische Gesellschaftsverantwortung) spezialisierter Mittelstandsunternehmen in Deutschland, der mit dem Siegel “Top Consultant” 2014/15 ausgezeichnet wurde.

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